Hab ich nichts vergessen?

Mit Worten ist das Netz geflutet.
Wünsche sind gut angebracht,
alles bestens vorbereitet,
für die liebe heilige Nacht.

Ist auch keiner wohl vergessen,
hat auch jeder segensreich,
salbungsvolle Grüß erhalten,
huldvoll aus dem Himmelreich.

Sind die Likes alle gelandet,
sind alle Sticker wohl platziert,
Englisch gegrüßt, och des macht nix,
Hauptsach dass, überhaupt passiert.

Ist die Familie mit behandelt,
sind die Freunde all genannt,
wer nät in Facebook ähn Account hot,
ja der is leider unbekannt.

Letschte Grüße vor der Bescherung,
Hei des hätt ich fascht vergesse,
noch äh Satire kommentiere,
der kriegt noch schnell ähns uff die Fresse.

Böse Gedichte ignoriere,
so dass es diese Schreiber sehn,
do fehlt noch ähn Schalter liebes Facebook,
"Bisch ignoriert, auf Wiedersehn."

Jetzt kann`s komme unser Christkind,
und all die Freud in der Heiligen Nacht,
Niemand vergesse, alles roger,
gut gemacht und mitgedacht.

Der Teddy

Er saß mal unterm Weihnachtsbaum,
hat Glück gebracht und Freude,
bracht Wärm, Geborgenheit, Vertraun,
den Kindern vieler Leute.

Flauschig war er, wunderschön,
mit kleinen Knöpfchenaugen,
er war ganz herzig anzusehn,
es war als kaum zu glauben.

Sein Bäuchlein war mal kugelrund,
mit Ärmchen und 2 Beinen,
und seine Öhrchen kitzelten,
beim Drücken und beim Weinen.

Kein Kind zu sehen ohne ihn,
Schlaf wollte nicht gelingen,
und die Magie, die aus ihm schien,
konnt Ängste stets bezwingen .

Der Jahre gingen viel ins Land,
das Kind wurde erwachsen,
die Eiszeit kam, wie Teddy fand,
und er war Spielzeug für die Katzen.

Sehr selten war er nun gefragt,
zum Trösten und zum Drücken,
wobei die Zeit auch an ihm nagt,
Holzwoll kommt aus dem Rücken.

Die Rettung kam in höchster Not,
bevor es war vorbei
ein traurig Herz bewahrt vorm Tod,
hört Teddy`s stummen Schrei.

Heut sitzt behütet und beschützt,
er mit zufriedner Miene,
bandagiert, geklebt und zugebabt,
in einer Glasvitrine.

Wohl dem der auf sein Herz noch hört,
es auch im Alter schlägt,
ein Teddy nicht zum Müll gehört,
weil er so viel erlebt.

Er sitzt jetzt auf seim Altenteil,
zeigt Dir Vergangenheit,
ist Kindheit und macht Welten heil,
ist zum Trösten stets bereit.

Der Teddy hat heut ausgedient,
Ersatz ist unbekannt,
ob sich der Teddy nicht mehr ziemt,
im kalten rauen Land ?

Gebt Kindern wieder Teddybärn,
sie machen Herzen warm,
damit sie gute Menschen wärrn,
reich an Mitgefühl nicht arm.

Lichterzauber

Trüb der Morgen, grau der Tag,
ein Tag, den man so gar nicht mag,
bedeckt der Himmel, Wolkenfetzen,
Stimmung zum in die Nesseln setzen.

Helligkeit kommt nicht zustande,
wo sollen da Gedanken lande,
die im Keller, bis zum Kinn,
Trübsinnig und traurig sinn.

Doch wird es dunkel, sieht man gleich,
ein zauberhaftes Himmelreich,
von Tag zu Tag, da wird es dichter,
in Gärten, Fenstern, bunte Lichter.

An Bäumen und an dichten Hecken,
kann man Lichternetze jetzt entdecken.
Balkonien strahlt in hellem Glanz,
die Magie erfasst uns ganz.

In Schaufenstern da steht beglückt,
die Himmelsmannschaft ganz entzückt
und schaut bei Esel Ochs und Schaf,
zum Jesuskindelein ganz brav.

Und Tannenzweige überall,
mit roten Schleifen überm Stall,
und Kerzen leuchten sanft und Hell,
eine Eisenbahn fährt ins Tunnel.

Gebäck und Plätzchen sieht man jetzt,
ein Engel wurd dazu gesetzt.
Ein Schaukelpferd ist auch zu seh,
steht da im Puderzuckerschnee.

Die ganze Welt ist wie verzaubert,
kein Mensch zu sehen der jetzt zaudert,
alles froh und festlich rege,
die Adventszeit ist ein Sege.

Trübe Gedanken ziehen fort,
man ist jetzt gern an jedem Ort,
wo Lichter glänzen festlich fein,
ach könnt nicht immer Vorweihnacht sein.

Geschenktipp für Kinder:

Neben seinen vielen Gedichtbänden für große Leute, gibt es nun auch ein Kinderbuch von Rainer Holzhauser:
Radau um den Herrn Zitzenklau
‎88 Seiten, ISBN 978-3000673061